emotionales Gefühlserbe.


Eine Thematik, die schwer greifbar ist. Wir erben ein Trauma? Wie geht das überhaupt?

 

Natürlich hängt es davon ab, wie stark die Traumatisierung bei den Eltern ist - für die Generation der Kriegskinder kann man sagen, je jünger - desto schlimmer! Denn ein Baby hat überhaupt keine Wahlmöglichkeiten - es kann nicht einmal weglaufen. Bei einem traumatischen Ereignis, wie beispielsweise bei einer Flucht, oder einem Luftangriff kann es nur erstarren. 

Für die nachfolgende Generation ist es dann ein immenser Unterschied, ob ein Elternteil betroffen ist, oder sogar beide Eltern traumatisiert wurden.

 

Die Übertragung findet immer auf 2 Ebenen statt:

  • direkte Traumatisierung durch unerfüllte Bindungsbedürfnisse & Kopie des vorgelebten Verhaltens
  • indirekte Traumatisierung durch Übertragung der Zellinformationen

Heute weiss man bereits durch die Epigenetik, dass gespeicherte Informationen in unserem Überlebenssystem an die nachkommende Generation weitergegeben werden. So ist in Deutschland die Thematik der "Kriegskinder & Kriegsenkel" bereits gut erforscht. Die Kriegskinder waren Kinder im 2. Weltkrieg, gut beschrieben durch den Buchtitel "die vergessene Generation"*. Das bedeutet, wir haben es mit einer ganzen Generation zu tun, die zum Grossteil ihre traumatischen Kindheitserlebnisse nicht aufgearbeitet hat. Das zeigt sich beispielsweise durch in die Zukunft gerichtete Lebensphilosophien und wird durch viele Glaubenssätze sichtbar - wie z.B.

 

"Schaue vorwärts, nie zurück, neuer Mut ist Lebensglück"!

 

Sämtliche Prägungen und "Lebensweisheiten" wurden ungefiltert an die nächste Generation weitergegeben und diese stellt nun, in der Lebensmitte angekommen, häufig tiefgreifende Probleme bei sich fest.

 

Die besondere Schwierigkeit an dieser Thematik ist, dass eine gesamte Generation, zum Grossteil schwer traumatisiert wurde und das traumatisierte Verhalten wurde somit als normal empfunden. In Deutschland kann man sagen, dass traumatisiert sein, zur "neuen" Normalität wurde. Für die nachfolgende Generation bedeutete das, dass für sie jegliche Verbindung zum Krieg abgesprochen und natürliche Reaktionen auf ein gestörtes Miteinander, zumeist als Störung des "Familienfriedens" empfunden wurden.

 

Auswirkungen von anderweitigen Traumatisierungen der Elterngeneration, sind übrigens vergleichbar, da ebenfalls wichtige Bindungsbedürfnisse in der Kindheit nicht erfüllt werden konnten und somit auch kein natürliches Miteinander kopiert werden kann. Eine grosse Thematik in der Schweiz sind die "Verdingkinder" sowie die "Kinder der Landstrasse" und ihre Nachkommen.


Gefühlserbe. Seelisches Erbe. Vererbtes Trauma


Was Kinder von traumatisierten Eltern häufig zu hören bekamen ist häufig folgender Spruch:

 

"Die Zeit heilt alle Wunden."

 

Bei traumatischen Erfahrungen hat das leider nichts mit der Realität zu tun und das Gegenteil ist der Fall:

 

Die Zeit heilt KEINE Wunden!

 

Der Körper verkapselt traumatische Erfahrungen in einer akuten, lebensbedrohlichen Situation und wenn diese wieder angeschaltet werden, durch einen äusseren Reiz (z.B. Duft/Geräusch), dann ist der Körper wieder zu 100% im Erleben dieses Traumas und das komplette Überlebensprogramm wird gestartet.

 

Umfangreiche Informationen zum Thema Gefühlserbe, Vererbtes Trauma, Seelisches Erbe, Transgenerative Traumaweitergabe, Transgenerationale Traumatisierung finden Sie auf:

 

www.back2future.eu

 

Für diese Thematik zugeschnittene Angebote sind:

  • Biografie- und Innere Kind-Arbeit
  • Auszeit im Kloster - hier gibt es ausreichend Zeit sich mit der komplexen Thematik zu befassen.

* Spiegelbestseller "Die vergessene Generation" von Sabine Bode

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