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Nähe, Distanz & Spaltung

Wir erleben Nähe – ja sogar Verschmelzung im Mutterleib, weshalb Nähe und Körperkontakt zu den elementarsten Bindungsbedürfnissen gehören. Im Idealfall werden diese im Laufe der Kindheit erfüllt, aber leider nicht bei allen Menschen. Viele mussten ihre Kindheit „überleben“ und sie waren gezwungen sich immer wieder von ihrem Wesenskern abzuspalten. Häufig etablierte sich ein „Über“-Lebensmodus. Überleben auf Körperebene heisst, dass wir mittels Überspannung das Fühlen unterdrücken. Das Elementarste am Menschsein überhaupt, ist es - "sich gut zu fühlen", also in gutem Kontakt, idealerweise in gutem Dialog mit seinem Wesenskern (Inneren Kind) zu sein. Denn nur eine starke innere Beziehung ermöglicht einen klaren Kontakt mit meinen Mitmenschen.

In der aktuellen Zeit, zeigen sich leider immer wieder Schwierigkeiten, in der zwischenmenschlichen Kommunikation:

  • Wie begegne ich Menschen, die sich nicht fühlen?
  • Und wie begegne ich Menschen, die nur im Gefühl sind und permanent Grenzen überschreiten – ohne es zu merken?

Diese beiden Fragen zeigen die Extreme der Inneren Kind-Arbeit auf und wie auch in anderen Aspekten sind Extreme nicht gut. Denn sowohl Menschen, die nur im Gefühl sind, als auch Menschen, die nur von Glaubenssätzen und äusseren Programmierungen gesteuert werden, agieren aus ihrem Zentrum heraus. Menschen, die sich in den Extremen befinden, bräuchten eine Therapie, aber leider gibt es Traumatisierungsformen wie z.B. Narzissmus, die in unserer Gesellschaft leider immer noch nicht als krank angesehen werden.

 

Folglich gibt es also eine Zielsetzung für Menschen, die im Dialog mit ihrem Wesenskern stehen:

Nähe zulassen, die gut tut und sich klar und bestimmt abgrenzen, vor übergriffigem Verhalten. Denn je klarer ich, mit meinem eigenen Wesenskern (Inneren Kind) umgehe, desto klarer wird die Orientierung für mein Umfeld. Wir dürfen aktive Gestalter unseres Lebens und unserer Beziehungen sein!

 

Wo findet jetzt diese Spaltung statt?

 

Wenn ich das Wort "Spaltung" höre, habe ich das Gefühl, dass Menschen glauben, dass die Spaltung zwischen zwei, oder mehreren Menschen stattfindet - immer wieder höre ich:

  • die Gesellschaft ist gespalten!
  • meine Familie ist gespalten!
  • mein Partner und ich sind gespalten!
  • ich und meine Kinder sind gespalten!
  • ich und meine Eltern sind gespalten!

Das stimmt aber nicht so ganz! Denn die Spaltung findet in einzelnen Menschen statt und das bedeutet, dass sie von ihrem emotionalen Teil, ihrem Wesenkern, ihrem Inneren Kind abgeschnitten sind. Sie spüren sich nicht und haben somit keinen funktionierenden inneren Kompass mehr. Diesen bräuchten sie aber, damit sie überhaupt eigene Entscheidungen treffen könnten. Vereinfacht kann man sagen, dass wenn dieser Kompass in einem Menschen inaktiv ist, haben wir es nicht mit einem Erwachsenen zu tun. Emotional gesehen sind sie nicht erwachsen geworden und somit immer auf "äussere Eltern" angewiesen. Haben sie ein solches "Elternteil" gefunden, in ihrem Partner / ihrer Partnerin, ihrem Chef / ihrer Chefin, ihrer Regierung, etc., lassen sie sich bereitwillig "fernsteuern" und verteidigen sogar, wie ein Kind, die Täter (Eltern).

Diese Menschen bräuchten Hilfe, stattdessen lässt unsere Gesellschaft allerdings zu, dass sie die Mitmenschen angreifen, die Missstände aufzeigen. Sie sind sehr leicht manipulierbar und werden deshalb schnell übergriffig, da ihnen für eine Diskussion, die Argumente fehlen. Zusammenfassend kann man also festhalten, dass wir es mit wütenden, verängstigten Kindern zu tun haben - in ausgewachsenen Hüllen!

 

Was bedeutet das nun für die Menschen die sich spüren, im Umgang mit unseren Mitmenschen?

Ich denke es ist sehr wichtig, sich gut selbst zu schützen. Das heisst, wenn ich eine Situation verändern möchte, muss ich gut überlegen, was da sinnvoll ist. Sich politisch zu engagieren macht sicherlich Sinn, damit Rechte nicht willkürlich eingeschränkt werden können. Sich dagegen mit Befehlsempfängern anzulegen kostet viel Energie und hat wenig Chance auf Erfolg. Leider haben wir es häufig mit Menschen zu tun, die Befehle empfangen und ausführen, sich aber nicht spüren und somit auch nicht den Schaden realisieren, den sie bei anderen anrichten. Ist das der Fall, ist es vergebene Liebesmühe, diesen Menschen von den eigenen Werten überzeugen zu wollen. Ein solcher Mensch befindet sich wie in einer Blase - wir können ihn leider nicht erreichen.

 

Die sogenannte "Pandemie" hat eine sehr kranke Gesellschaft sichtbar gemacht und aus dieser Situation, werden wir auch nicht so einfach heraus kommen. Denn nicht Corona spaltet, sondern Corona beleuchtet und macht damit eine bereits seit langem bestehende Situation sichtbar.

 

Eine wirkliche Chance sehe ich darin, dass wir jetzt durch die "Sichtbarkeit" die verbundenen, herzlichen Menschen kennenlernen können, die Hoffung und Liebe ausstrahlen. Nun kann zusammen kommen, was zusammen gehört und gemeinsam können wir beginnen eine Welt zu gestalten, die wir uns wünschen. In diesem Sinne wünsche ich allen, die sich bereits für ihren Herzensweg entschieden haben - eine lichtvolle Zukunft!

 

Wer noch nicht ganz so sicher ist, ob und wie dieser Weg aussehen soll, kann gerne jederzeit einen Termin in meiner Praxis vereinbaren.

 

Für Eltern, die sich Sorgen um ihre Kinder machen, ist es hilfreich, die eigene rote Linie klar zu definieren. Glücklicherweise gibt es in den meisten Schweizer Kantonen eine Bildungspflicht und keine Schulpflicht. Hat man nicht die Zeit, seine Kinder selbst zu beschulen, gibt es Privatschulen und Vereine, die die Privatbeschulung übernehmen.

Wie beispielsweise Campus Vivere.

 

Einen sonnigen Herzensgruss

 

Ina Lindauer

 

Foto:  CJ von Pixabay

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